Freitag, 24. Mai 2013

Huflattich

Sammelzeit: März / April / Mai

Youtube-Clip: Huflattich

Trotz des diesjährigen langen Winters wächst jetzt der Huflattich. Ein kleines, unscheinbares gelbes Blümchen. Anfangs der geschuppte Stiel mit seinem gelben Kopf, danach die Blätter.

Seine Heilwirkungen sind immens.
Da der Huflattich antibakteriell, entzündungshemmend und blutstillend wirkt, kann er bspw. bei Fieber, Erkältung und Husten sowie bei Entzündungen jeglicher Art eingesetzt werden.

Die Blütenköpfe und Blätter können getrocknet und dann als heilsamer Tee konsumiert
oder als Tinktur beispielsweise gegen lästige Schuppen eingesetzt werden. 

Bärlauch

Sammelzeit: April / Mai

Youtube-Clip: Zubereitung Bärlauch-Pesto

 
Im April - Mai wächst der Bärlauch und dieser verdient es, dass man ihm Aufmerksamkeit schenkt. 

- fördert Verdauung
- verhindert Arteriosklerose
- senkt Blutdruck
- beugt Herzinfarkt und Schlaganfall vor
- entzündungshemmend
- blutreinigend

Gänseblümchen

YouTube: Gänseblümchen
-    Erkältungserscheinungen
-    Frauenleiden
-    Frühjahrsmüdigkeit
-    Beschwerden im Magen-/Darmtrakt
-    blutreinigend
-    schmerzstillend
-    (äusserliche Anwendung) hartnäckige Wunden
        ... und vieles mehr



Alternative Namen fürs Gänseblümchen:
Tausendschön und in der Schweiz u.a. Geisseblüemli. Im Englischen: Daisy





Sonntag, 17. März 2013

Kapitel 15 - Reif für die Insel? Gesagt, Getan!

Seit Dezember äusserte ich immer wieder, dass ich mich reif für die Insel fühle. Als ich firmenbedingt zur grössten Überraschung eine Auszeit genehmigt bekam, überlegte ich, es wäre sinnvoll die geschenkte Zeit nicht untätig verstreichen zu lassen.
Wenn schon reif für die Insel, warum nicht auch dorthin reisen?
Kurzentschlossen ging es mit diesem Gedanken ins Reisebüro. Der freundliche Herr empfahl mir nach geäusserten Vorstellungen die Malediven.
Malediven? Warum nicht? In der derzeitigen Gemütsverfassung war mir alles egal. Ich war an einem Punkt angelangt, an dem ich bereit war etwas zu tun, was normalerweise der Verstand nicht zugelassen hätte. Man soll so leben als wäre es der letzte Tag und seit ich denken kann wünsche ich mir einen sagenhaften Schnorchelurlaub. Jetzt war ich bereit, für diesen Traum das Konto zu plündern und so zu tun, als gäbe es kein morgen mehr.

Der Herr im Reisebüro suchte eine ganze Weile im Computersystem und fand schlussendlich einen Platz. Mir ging noch durch den Kopf, dass ich sicherlich jetzt auf eine nicht ganz so schöne Insel käme, da diese Buchung sehr kurzfristig abgeschlossen wurde. Wie ich im Nachhinein hörte und las, bin ich auf einer der schönsten Schnorchel- und Taucherinseln der Malediven gelandet.

Mein Freund wollte nicht verreisen. Das war zwar schade, doch ehrlich gesagt war mir auch danach alleine zu sein.
Ein weiterer Punkt stellte für mich eine Herausforderung dar. Ich bin noch nie alleine geflogen, geschweige denn so weit und nur weil man älter ist, nimmt die Nervosität nicht automatisch ab.
Die Nacht vor der Abreise war mit wenig Schlaf gesegnet und als mich mein Freund am nächsten Tag zum Bahnhof brachte hatte ich kalte, schweissnasse Hände.
Die erste Hürde bestand darin, den Frankfurter Flughafen zu überstehen. Während der Einfahrt in den Fernbahnhof Frankfurt wechselte ich einige Worte mit einem Bahnbeamten und erklärte diesem, dass ich ganz nervös sei, denn dies sei meine erste Reise alleine in die grosse Welt. Direkt nach dem Ausstieg sprach mich ein Herr an, er hätte eben das Gesagte gehört, noch genug Zeit und wolle mich zum CheckIn Schalter begleiten. Wunderbar, für die erste Hürde gab es eine Hilfestellung. Jetzt würde ich es auch sicherlich noch in den Flieger schaffen und falls dieser nicht abstürzen sollte, auch zum Maledivischen Zielflughafen Malé. Nach mehr als 20 Stunden Reisezeit mit Bahn, Flug, Wartezeiten und Schnellboot kam ich glücklich am Zielort, auf der kleinen Insel in den Malediven an.
Etwas komisch fühlte es sich schon an, so alleine zwischen den paarweise auftretenden Gästen, doch es war auch ok.
Schon am ersten Nachmittag konnte ich es mir trotz aller Müdigkeit nicht nehmen lassen, schnorchelte in der Lagune umher und freute mich über erste bunte Bekanntschaften. Da ahnte ich noch nicht, was mich noch alles erwarten würde.
Am nächsten Tag fragte ich bei der Tauchschule nach, wie es sich mit dem Schwimmen ausserhalb der mit einer Mauer begrenzten Lagune verhielte und bekam gesagt, dass ich das könne, doch nicht zu weit raus schwimmen solle.
Am nächsten Tag erkundete ich das erste Mal die Unterwasserwelt ausserhalb der Mauer. Schnorchelte, schaute und staunte.
Das war weit mehr, als ich erwartet hatte. Ein Paradies tat sich auf. Ein langjähriger Wunsch ging in Erfüllung. Völlig verzückt paddelte ich durch diese andere Welt. Auf einer der ersten Routen bemerkte ich, dass mich ein Nadelfisch begleitete. Anfangs vergewisserte ich mich immer wieder, ob es sich die ganze Zeit über um den gleichen Fisch handelte. Ja, tat es. Mal rechts von mir, dann um mich herum, dann links vor mir, dann quer vor mir. Er sah mich ganz genau an. Mit der Zeit fand ich es amüsant und lachte, der benahm sich ja beinahe wie ein Hund. Auf die Frage an den langjährigen einheimischen Tauchlehrer, was er über Empfindungen der Unterwasserbewohner denke erklärte dieser, Fische hätten genauso Gefühle wie beispielsweise Hunde oder Katzen.
Ich tauchte völlig in diese Welt ein und sog alles in mir auf. Fantastisch! Als am dritten Urlaubstag ein grosser Manta in der Ferne vorbei flog, setzte für einen Augenblick die Atmung aus und es schien, als verharre die Welt für einen Augenblick.
Die Empfindungen dazu sind unbeschreiblich. Einen Augenblick herrschte tiefer Frieden. Alles war ruhig und richtig.
Als ich den Angestellten glücklich das erste grosse Erlebnis berichtete, wurde gesagt, ich hätte grosses Glück.


Auf die Anfrage hin bekam ich die Information, dass Schnorchelgänge am effektivsten um 6.30h und um 17.00h sind und so richtete ich die Tagesabläufe nach ganau diesen Zeiten aus.
Frühmorgens, direkt bei Sonnenaufgang ging es ab ins Wasser.
Am ersten morgendlichen Schnorchelausflug dachte ich, ich sehe nicht recht. Da schwamm in der Tiefe ein Hai. Ein echter Hai!
Mir klangen noch die Worte im Ohr, dass es etwas Besonderes wäre, ein Hai zu sehen und da schwamm einer. Glücklicherweise in einem akzeptablen Abstand. Erneut stockte die Atmung und der Puls schnellte spürbar in die Höhe.
Nachmittags sah ich aus nächster Nähe eine Moräne. Diese steuerte auf mich zu und leicht panisch machte ich mich auf die Flucht. Jetzt war nicht ich der Verfolger, sondern die Verfolgte.

Verzückung, Freude, Glück, Heiterkeit, Faszination und auch angstvolle Momente wechselten schnell und beständig innerhalb dieser Tage.

Die Meerjungfrauenflosse hatte ich mitgenommen. Mit etwas quetschen hatte diese glücklicherweise in den Koffer gepasst. Schon seit längerm wünsche ich mir Meerjungfrauenaufnahmen in einem richtigen Meer, mit richtigen echten Fischen.
Auf die Anfrage in der Tauchschule hin wurde sofort erklärt, dies sei kein Problem, ein junger Tauchlehrer würde sich darum kümmern. Leider fand sich kein anderes Model und so blieb es eben bei meiner Person.
Als sich der Tauchlehrer mit mir auf den Weg machte, wusste ich noch nicht, in wie weit mir das Tauchen mit offenen Augen im Salzwasser überhaupt möglich sei. Es klappte besser als erwartet. Grössere Probleme hatte ich dahingehend, abzutauchen und gegen die Strömungen anzukommen. Im eleganten Meerjungfrauenstil zu schwimmen sieht anders aus, doch immerhin!
Das Riff, das sich um die gesamte Insel zog, fiel nach wenigen Metern steil in die Tiefe ab. Während dem Schnorcheln überschwamm ich diese Grenze nie. Der Fall nach unten war beeindruckend und flösste grössten Respekt ein. Wie aus Gesprächen zu entnehmen war, ging es anderen auch so. Prinzipiell ist es ja unerheblich, wie tief das Wasser unter einem ist, da man ja sowieso an der Oberfläche schwimmt, doch dieser Anblick löste regelrechte Höhenangst aus.
Des Weiteren waren die Strömungen teilweise nicht ohne. Da ich ohne Taucherbrille diese Tiefe nicht sah und der Tauchlehrer mich dazu ermunterte schwamm ich als Meerjungfrau in spe über diese Grenze hinaus.

YouTube-Clip: underwater paradise

YouTube-Clip: Meerjungfrau auf den Malediven


Am nächstmorgendlichen Schnorchelausflug sah ich wieder von weitem den Hai. Der wurde allmählich zu einem morgendlichen Stammgast. Auf meine tags zuvor gestellte Anfrage hin, ob die stark eiternde Wunde, die ich mir durch einen tollpatschigen Stolperer am ersten Schnorchelausflug zugezogen hatte, einen Hai herausfordern könnte, war die Antwort dass das überhaupt nichts mache. Mit einer blutenden Wunde hingegen hätte ich ein Problem. Mit dieser Information konnte ich mit der zweiten Haisichtung umgehen. Machte ein Foto und im nächsten Augenblick dachte ich, ich sehe nicht richtig. Der Hai machte schräg kehrt und schwamm frontal auf mich zu. Mir schoss nur noch durch den Kopf: <scheisse, die Wunde ist doch nicht unerheblich>. Dann waren sämtliche bewussten Hirnfunktionen ausgestellt. Die Hand mit der Kamera zitterte zu sehr, als dass ich hätte den Aufnahmeknopf drücken können, nahm wahr, wie das Tier mich ansah und dann unter mir her tauchte.
Jetzt wusste ich, dass er mir nichts tun würde, drehte mich um und war noch fähig ein Foto zu machen, als er auf der anderen Seite unter mir hertauchend wieder erschien und dann noch von hinten ein qualitativ richtig schönes Bild.
Wow. Auge in Auge mit einem Hai. Die Erzählung darüber sorgte für Lacher.
Von einer Tauchlehrerin wurde ich einige Tage später angesprochen, ich sei doch die, unter der ein Hai durchgetaucht sei. Das war also kein alltägliches Ereignis und ich schien also ein echter Glückspilz zu sein. Eine weitere spannende Begegnung war mit einem Rochen. Auch dieser erschreckte mich immens. Während ich munter bunte Fischlein filmte und fotografierte starrte er mich, wie aus dem Nichts erschienen, mit seinem grossen Auge an. Diesmal schaffte ich es geistesgegenwärtig die Kamera draufzuhalten und ruhig schwamm das Tier halb unter mir seine Bahn weiter.
Wieder einmal stockte für eine Weile die Atemfunktion. Alles war aufregend und ich war immens dankbar für diese wunderbaren Geschenke, die mir an diesem Ort zuteil wurden. Zur Krönung sah ich noch einen Adlerrochen vorbeischweben.
Ein Einheimischer lachte immer wieder und meinte, mich würden alle Fische lieben. Zur grössten Freude liess sich auch eine Wasserschildkröte blicken. Einmal tauchte sie direkt neben mir auf, um Luft zu holen.


In den ersten Tagen filmte und fotografierte ich alles, was mir vor die Linse kam. Bei einem grossen gelben Fisch, einem Riesendrückerfisch, staunte ich über dessen Kräfte, während ich ihm filmend dabei zusah, wie er für sein Abendessen Steine aus dem Weg räumte.
Als ich dies einem Tourist erzählte meinte dieser, vor denen solle ich einen grossen Bogen machen und riet einen Abstand von mindestens 10 Metern, denn diese Fische könnten gefährlich werden.
Ab diesem Rat war ich etwas ängstlicher und oftmals drehte ich mich beim Schnorcheln einmal um mich selbst, um zu sehen, was sich hinter mir tat.
Am letzen Urlaubstag wurde ich frühmorgens von einem dieser Fische von hinten attackiert. Wieder einmal war ich über paradiesischen Bildmotiven total versunken, als mich etwas ins Knie biss, ich mich erschrocken umdrehte und einen grossen Riesendrückerfisch auf mich zuschiessen sah.
Ich glaube ich dachte nur noch <oh scheisse>. Dann wurde wieder einmal das bewusste Denken in Ruhemodus gefahren und nur noch einem Fluchttrieb nachgegangen.
Panisch drehte ich mich einige Male um, sah, wie der Fisch erneut Anlauf nahm und bemerkte noch, wie es an einer Flosse ruckte und hoffte, es unbehelligt bis in die Lagune zurück zu schaffen.
Die Tauchlehrerin lachte als ich ihr dies erzählte und meinte, diese Drückerfische wären gefährlicher als Haie. Solange die Frau noch darüber lachte, schien es ja nicht ganz so schlimm zu sein. Mir kam der Gedanke, dass es der Fisch gewesen sein könnte, den ich die ersten Tage mit der Kamera genervt hatte und der es mir nun heimzahlen wollte. Eine plausiblere Erklärung ist, dass ich in der Nähe von seinem Nest geplantscht hatte, das er verteidigt hatte. Wie im richtigen Leben sind auch unter Wasser die Sympathien unterschiedlich gelagert. Dieser morgendliche Schnorchelausflug am letzten Urlaubstag war dann auch der letzte. Das war überhaupt nicht weiter tragisch, denn somit konnte ich noch den tierischen Inselbewohnern Aufmerksamkeiten widmen und freue mich im Nachhinein über viele wunderbare Fotos.

Die Unterwasserwelt ist paradiesisch, ein echter Traum.  Ich suchte Gespräche mit den herzlichen Einheimischen und schon bald erkannte ich, dass auch ein Paradies seine Kehrseite hat.
So klein diese Insel auch war, die Bungalows zogen sich rund um ein Fussballfeld, herrschte eine strenge Hierarchie für die Angestellten.
Die untere Arbeiterschicht, der sogenannte <Stuff> durfte sich nur geringfügig von seinem Wohnquartier und Arbeitsbereich entfernen. Touristische Einrichtungen waren tabu.
Ich schob es darauf zurück, dass es eine strenge muslimische Gegend war, doch einige Einheimische erzählten mir unabhängig von einander das Gleiche.
Die Situation hätte nichts mit dem Glauben zu tun, sondern mit dem hierarchischen Management.

Alles in Allem war es eine wunderschöne bereichernde Zeit. Am Ende sah ich dem Abreisetag nicht unglücklich entgegen und freute mich wieder auf zuhause.

Vor vielen Jahren träumte ich davon, gemeinsam mit vielen Fischen zu schwimmen. Im Traum fand ich es fantastisch nicht luftholen zu müssen und genoss den Traum in vollen Zügen. Ich bemerkte im Schlaf, dass ich kurz davor war, aufzuwachen und erinnere mich noch genau daran, wie ich mich davor weigerte. Seit ich denken kann, war solch ein Erlebnis ein tiefer Herzenswunsch, dem ich nie bewusst nachgegangen bin.
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Anmerkung:
Mir ist bewusst, dass die Malediven geschützt werden sollten und es sicherlich besser wäre, diese nicht zu besuchen.

Sonntag, 17. Februar 2013

Kapitel 14 - Runderneuerung



Ende des Jahres 2012 hat es mir den Boden unter den Füssen weggerissen. Aus einer Stressphase schlitterte ich hinein in eine anständige Winterdepression.
Es fühlte sich an, als wäre der Lebensakku stark in den Minusbereich gefallen. Da war gänzlich keine Power mehr vorhanden. Da hockte ich in dem ganzen Elend, fühlte mich des Lebens müde und bedauerte mich armes Hascherl sehr.
Abends musste immer ein grosses Stück Schokolade her, schöngeredet durch <das ist schwarze Schokolade, die hat nicht so viele Kalorien>, um Stress zu kompensieren. Dank der schwarzen Schokolade ist der körperliche Umfang nach und nach immer ein Stückchen weiter gewachsen und die Hosen immer ein wenig knapper geworden. Über das Jahr hin findet solch ein Prozess schleichend statt, doch die ernüchternen Tatsachen schlagen ein wie ein Komet.
Als ich an Weihnachten das Kleid vom Vorjahr anziehen wollte musste ich mit Entsetzen feststellen, dass es wohl bei der letzten Wäsche eingegangen war.
Der allgemeinen Unzufriedenheit machte ich immer häufiger lautstark Luft und oftmals kam die Frage auf, wo ich nur selbst geblieben bin. Es fühlte sich an, als hätte ich mich verloren. Alte Unsicherheiten und Komplexe aus der Vergangenheit sonnten sich genüsslich energiegeladen in vollem Rampenlicht und oftmals wollte ich einfach nur noch im Boden versinken. Mein Freund meint oft schmunzelnd, ich solle mir mein Buch selbst vornehmen, da stünden etliche hilfreiche Lösungsvorschläge drinnen.

Antriebslos und frustriert fiel ich in einen grossen Topf gefüllt mit einer dickflüssigen Suppe von Sinnlosigkeit. Dann war ich das Selbstbedauern leid und begann nach Lösungen zu suchen. Zum einen suchte ich die Unterredung mit dem Chef und erklärte, dass ich mich reif für die Insel fühle. Er willigte ein, dass ich mir einige Wochen Auszeit nehmen könne, womit er mich völlig überraschte. Diese <geschenkte> Zeit nutze ich derzeitig so sinnvoll als möglich um mich selbst wieder aus dem Loch zu ziehen. Aktiv rücke ich den überzähligen Kilos zu Leibe und beginne die Tage mit Gymnastik. Noch ist es mir draussen zu nass und kalt, um Joggen zu gehen.
Zum Anderen traf ich die Entscheidung das Jammern mit einer grossen Wunscherfüllung zu beenden, schliesslich ist das Leben ein Wunschkonzert.

In der Vergangenheit durfte ich bedingt einer Krankheit, die um Aufmerksamkeit bat und einer wunderbaren Grossmutter so viel über Ernährung lernen und habe mich die letzten Monate so gehen lassen. Man vergisst doch immer wieder die guten Dinge im Alltag.
Bedingt einer Ernährungsumstellung die ich derzeit bewusst angehe verspüre ich das erste Mal das Bedürfnis den Fleischkonsum zu reduzieren. Im Internet finden sich viele Rezepte und über dem Kochen wächst allmählich wieder die Freude am Tun.
Diesen Link finde ich so gut, dass ich ihn gerne teile: Tolle vegane Rezeptvorschläge
Bewusste Ernährung ist so wichtig und mittels dieser lässt sich immens viel in positive Bahnen lenken.

Eine weitere Entscheidung nahm die letzten Tage Formen an, nämlich, dass ich einen dicken noch ungelösten Knoten vom roten Faden herumtrage. Es ist zum aus der Haut fahren.
Zum ersten Mal habe ich ein ganz klares Bewusstsein darüber, dass in mir etwas steckt, das vom Aussen so lange provoziert wird, bis es wiederholt ans Tageslicht gebracht wird.
Es bringt nichts ausser Unfrieden mit sich über das Aussen zu schimpfen, man muss in sich selbst fündig werden. Alleine habe ich die Lösung für diesen Knoten noch nicht gefunden. Diesbezüglich werde ich verschiedene Lösungsvarianten angehen.

Ab und an frage ich mich schon, wen es wohl interessiert, was ich veröffentliche. Doch ein kürzlich erhaltenes Kompliment meines Buches ermutigt mich wie gehabt weiter zu machen und dass dieses Tun auch einen Sinn hat. <Ich lese nicht viel. Dein Buch ist das erste Buch, das ich komplett und auch schnell durchgelesen habe.>

Immer wieder habe ich erlebt, dass eine tiefe Entscheidung der Beginn für ein Veränderungsprozess ist und sich Lösungen dafür oftmals wie durch Zauberhand ergeben.
Vorerst sehe ich mit nervöser Vorfreude auf die grosse Wunscherfüllung, die im nächsten Blogkapitel zum Thema wird. Bis dahin alles Gute für Sie!

Donnerstag, 27. Dezember 2012

Kapitel 13 - Das neue Jahr 2013 oder das grosse Abnehmen

Da wir glücklicherweise alle vom gross angekündigten Weltuntergang verschont geblieben sind, geht es weiter im hiesigen Wunschkonzert.
Das Jahr 2012 endete für mich nicht so glamourös, wie manch ein stiller Beobachter denken mag.
Mein Körper signalisiert, dass ich arbeitstechnisch weit über meine Grenzen hinausgegangen bin und in einer wie ich es ausdrücke, Feiertagserschöpfungsrotationskrankheit zum Ausdruck bringt. Jeden Tag meldet sich ein anderes Körperteil zu Wort und bittet um Pause.
Da ich noch eine weitere Woche Urlaub habe, kann ich dem Körper hierfür noch einige Tage zur Verfügung stellen.
Aufgrund von Stress habe ich mir die letzten Wochen recht viel Schokolade einverleibt und über Nachschub freuen sich natürlich sämtliche fies grinsenden Fettdepots.
Es ist wirklich zum Heulen und das tue ich auch gerade und bemitleide mich ausgiebig.
Auch wenn ich der Überzeugung bin, dass das Leben ein Wunschkonzert ist, bedeutet das nicht, dass ich nur gutgelaunt durchs Leben tänzel und alles auf dem silbernen Tablett serviert bekomme.
Hinter vielen Ergebnissen steckt oft fleissige Arbeit, viele Zweifel und ein immer wieder sich neues Aufraffen.
Gestern habe ich mich von meinem Freund im Bikini fotografieren lassen, um für die anstehende Diät eine Serie von "vorher" / "nachher" Bildern erstellen zu können und auch, um mich damit selbst zu motivieren. Die Anfangsserie dient weniger der Motivation sondern erinnert eher an einen Gruselfilm, genannt "das Grauen"und auf die Waage möchte ich gerade auch nicht steigen, um einen möglichen Selbstmord vorzubeugen.
Über Alltagsstress vergesse ich doch immer wieder, meinem Körper seine verdiente Zuwendung zukommen zu lassen.
Neues Jahr, neues Glück.
Als ich heute Nachmittag mit den Worten "Ich hätte bitte 3.5 Millionen Franken" einen Lottoschein am Kiosk abgegeben hatte, nahm die Dame diesen herzlich lachend entgegen.
Unabhängig davon erstelle ich seit einigen Jahren eine Wunschskizze darüber, was ich mir vom kommenden Jahr erwünsche.
Als ich mir vor einigen Wochen die Skizze vom letzten Jahr angesehen hatte, schüttete ich mich vor Lachen aus. Die Hälfte der Skizze hat sich im Jahr 2012 1:1 realisiert.
Das bedeutet nicht gleich, dass alles einfach ist. Beispielsweise habe ich einen direkten Arbeitsweg von mehr als 1.5 Stunden den ich in Kauf nehme. Das ist viel Freizeit, die vom Alltag abgeht. Die ersten Hochzeiten, die ich fotografieren durfte waren auch eine grosse Herausforderung, doch die Reaktionen und Ergebnisse gleichen alle Arbeit und allen Angstschweiss aus!
Die Skizze vom neuen Jahr steht noch aus. An Wünschen und Vorstellungen mangelt es nicht.
Mit einem habe ich mich mittlerweile abgefunden, nämlich dass mein Leben kunterbunt und alles andere als mit Alltagsroutine vergleichbar ist. Meine Cousine hat das einmal so schön geschrieben: "Anke, ohne dich wäre das Leben nicht so bunt". Das fand ich wunderschön.
Vielleicht haben einige Leser- bzw. Leserinnen Lust auf eine gemeinsame Diät?
Gemeinsam geht doch vieles leichter!
Ihr könnt von euch auch ein Ausgangsfoto erstellen lassen, das dann monatlich wiederholen und Ende April 2013 vergleichen wir unsere Bilder bzw. unsere neu modellierten Körper. Von den Einsendungen ziehe ich am 30. April einen Gewinner, dem ich ein Buch "das Leben ist ein Wunschkonzert" zukommen lasse. Ihr könnt mich über das Kontaktformular auf meiner Website anschreiben.

Viel Glück und viel Erfolg für uns alle im Neuen Jahr 2013!


Donnerstag, 8. November 2012

Kapitel 12 - Geburtstag und das Älterwerden

Jetzt habe ich ihn hinter mir, den vierzigsten Geburtstag. Mit Sicherheit waren wir alle als Kinder davon überzeugt, dass man mit vierzig Jahren alt ist.
An dieser Stelle, einer gefühlten Mitte vom Leben mit dem Frühling und dem Frühsommer hinter uns denken wir sicherlich alle darüber nach, was wir bisher erlebt haben, was wir unser Erachtens nach gut und schlecht gemacht haben und welche sinnvollen Ziele wir noch weiter verfolgen können.
Skeptisch beäuge ich die immer länger und dunkler werdenden Haare am Kinn, die Falten um die Augen und sonstige traurige Vorboten des Älterwerdens.
Wie oft war ich frustiert und traurig darüber, dass ich mich den Grossteil meiner Jugend mit Krankheit und Schmerzen auseinandersetzen musste, dafür quasi meine Jugend «drauf ging».

Heute sehe ich das aus einem positivem Blickwinkel heraus. Bedingt der Krankheit durfte ich immens viele bereichernde Erfahrungen machen.
Dadurch habe ich gelernt mehr auf mich selbst zu achten, Mitgefühl für meine Umwelt zu entwickeln, den Tod nicht als etwas Schlimmes zu empfinden und mich zu verteidigen wenn ich merke, etwas tut mir nicht gut.

Bei aller Liebe praktiziere ich dies ab und an sehr laut und direkt. Es tut gut, wenn man beginnt zu sich selbst zu stehen und sich selbst zu achten.
Diese Eigenschaft wurde uns ja gänzlich abtrainiert. Psssst, was sollen nur die anderen von dir denken, das kannst du doch nicht machen, das kannst du doch nicht sagen, oooh, wie peinlich...

Mit vierzig fühle ich mich schon ein ganzes Stück freier als mit zwanzig.
Das war bis hierhin ein hartes Stück Arbeit.
Die Geburtstagsfeier mit tollen Schweizer Freunden und meiner Schwester, die angereist war, hat mich sehr beglückt. Ein Freund sagte, wir sollten in dem Bewusstsein leben, dass unser Leben mit dem "Tod" nicht beendet ist. Mit dieser Denkweise können wir vieles ganz anders angehen.

Im Alltag muss ich mich selbst immer wieder daran erinnern, dass alles was wir tun und sagen, irgendwann einmal auf uns selbst zurück fällt. Das ist eine universelle Gesetzmässigkeit, der wir nicht entrinnen können. Dazu kann ich sagen, dass mir das nicht immer leicht fällt, eher im Gegenteil, doch ich tue mein Bestmögliches und schliesslich bin ich auch nur ein Mensch, so wie wir alle und wir alle haben unsere diversen verschiedenen Seiten und zum Glück sind wir alle gleich, irgendwie, manchmal.... :-)

Just drei Tage später in der S-Bahn:
Da bot ich auf der müden Heimfahrt einem älteren Herrn einen Sitzplatz an. Er winkte ab und meinte, es ginge schon. Daraufhin sagte ich zu ihm, dass ich gerade erst dieses Thema mit Freunden gehabt hätte. Er fragte was ich damit meine und ich erklärte ihm, dass, wenn man einen Sitz angeboten bekommt nun weiss, jetzt ist man alt. Er daraufhin, dass sei nicht so schlimm, solange man für sich selber Sorge trägt und immer auf sich achtet. Ich antwortete darauf, er solle mir ruhig weiter Mut machen und was sei mit den Falten um die Augen und die immer schlaffer werdende Haut?
Daraufhin erklärte der Herr, dass das  gar nicht schlimm sei und das Alter dafür eine gewisse Würde mit sich bringe. Meine Grossmutter hatte ab und an beinahe verzweifelt gefragt wo nur all die weisen Alten geblieben sind. Dies erzählte ich dem Herrn und er meinte, dass man die heute an einer Hand abzählen könne. Er frage sich auch wie man die Gesellschaft verändern könne und ich meinte daraufhin, jeder so wie er kann und auch, dass wir nach unseren Möglichkeiten dazu beitragen können zu den zukünftigen weisen Alten zu gehören. Dann machte ich ihm das Kompliment, dass er die Würde ausstrahlte von der er gesprochen hatte und da leider der Ausstieg nahte, wünschten wir uns gegenseitig noch ein schönes weiteres Leben.