Samstag, 29. September 2012

Kapitel 8 - Goa / Arambol

Nachdem sicher war, dass das Buch in den Handel kommt und ich mich noch in der Bewerbungsphase für einen neuen Job befand, fragte mich meine Freundin, ob ich sie dieses Mal nach Indien begleiten wolle. Das Arbeitsamt genehmigte den Urlaub, doch ungelegenerweise bekam ich genau jetzt die Zusage für einen neuen Job und der geplante Urlaub kam ins wanken. Doch mich liess das Gefühl nicht los, dass diese Reise nach Indien stattfinden solle.
Die innere Stimme wies mich darauf hin und auch, dass ich den Grund dafür auf dem Rückflug wisse. Ich weiss, das klingt jetzt für viele verrückt und abgedreht, doch ich bekomme mittlerweile oft auf gezielte Fragen klare intuitive Antworten. Wie Sie diese Fähigkeit für sich selbst trainieren können, lesen Sie bitte in meinem Buch, das Leben ist ein Wunschkonzert, nach. Das ist weder verrückt noch abnormal. Diese Fähigkeit haben wir alle, doch das Wissen für diese praktische Anwendung ist bei vielen verloren gegangen. Mit etwas Übung kann das jeder und im Alltag ist diese kleine Gabe oft sehr hilfreich. Verblüffenderweise erklärte sich der neue Arbeitgeber damit einverstanden, dass ich erst einmal in den Urlaub könne.


Folgende Informationen wurden mir mit auf den Weg gegeben. Indien liebt man oder hasst man, ein Dazwischen gibt es nicht. Als wir ankamen und uns schon ein Taxifahrer erwartete, liess ich alle Eindrücke kommentarlos auf mich wirken. Ein Getöse, Gewimmel und Gehupe erwartete uns. Die Strassen teilten sich Tiere, Autos und Vespas, vollgepackt mit Familien. Die Vielzahl der Bilder wurden mit Indischer Musik untermalt, die unser Taxifahrer laut aufgedreht hatte. Innerhalb von nur wenigen Flugstunden befanden wir uns in einer völlig anderen Welt. Fantastisch. Am Gewöhnungsbedürftigsten war anfangs der Toilettengang. Es wird kein Toilettenpapier benutzt, sondern der Hintern wird mit Wasser und der blanken Hand abgewischt. Der Gedanke daran ruft bei uns erst einmal Ekel hervor, doch es ist wie vieles andere auch, eine Frage der Gewohnheit. Schlussendlich ist diese Form von Reinigung meiner Ansicht nach hygienischer als unsere Anwendung mit Toilettenpapier. Die indische Seifen, die für die Handwäschen bereit liegen, duften wunderbar.

Beglückt verbrachte ich die ersten Tage damit, all die neuen Eindrücke zu verarbeiten und viel zu fotografieren. Als ich eines Tages mit der Kamera einem Schwein in eine schmale Seitengasse hinterhereilte, ermunterte mich ein junger Inder, der am Wegesrand sass auf weiter zu gehen, dann könne ich auch noch Ferkel fotografieren.

Als ich zurück kam, stand der junge Mann stolz und aufrecht vor seinem kleinen Laden. Neben ihm stand ein Plastikstuhl und nach einem kurzen Gruss bot er mir diesen an. Bisher hatte ich alle Einladungen von Indern abgelehnt. Auf Anmachen hatte ich definitiv keine Lust. Doch hier gab es keine Frage und es war selbstverständlich, dass ich mich zu ihm setzte.

Wir kamen ins Gespräch und erst jetzt sah ich, was an seinem kleinen Shop angeschlagen war. Er bot spirituelle Dienste wie Palmreadings, Numerologie, Mantras etc. an. Ich begann, in meinem kleinen Notizbuch Symbole von Karten aufzuzeichnen, deren Bedeutungen ich vor einiger Zeit gelernt hatte und mittels denen ich schon einigen Menschen treffsichere Hinweise geben konnte. Ihm sagte ich eine Beziehung mit einer Frau voraus. Doch der junge Mann erklärte, dass er kein Interesse an Frauen hätte, vielmehr hätte er Zahlen im Kopf und müsse sich viele Gedanken um universelle Abläufe machen. Er wolle erst noch einiges in seinem Leben verändern, bevor er sein Herz einer Frau öffne. Im Laufe des Gesprächs meinte er, ich würde gute Energien in seinen Shop bringen, dies sei gut für sein Business, denn er wäre gerade dabei, sich Geld für eine Reise nach Russland anzusparen. Einige Wochen zuvor wurde ich von verschiedenen Seiten auf die Quantenmethode aufmerksam gemacht und hatte diese erst kurz zuvor in einem Seminar erlernt. Dies probierte ich nun an jedem aus, der gerade gelegen kam um herauszufinden, ob diese Wunderheilung wirklich so gut funktioniert wie es viele Bücher versprechen.
Ich bat ihn darum sich vor mich zu stellen, um ihm eine 2-Punkt-Welle zu verpassen. Dann ging alles ganz schnell, er schrie überrascht auf, schmiss sich auf seine Matte, zog sich sein weisses Gewand über die Beine und rief erstaunt, was ich getan hätte. Sicherlich habe ich noch viel überraschter geschaut, als er. Verrückt, also DAS war dann mal wirklich verrückt.

Wir verabschiedeten uns und ziemlich durcheinander ging ich zurück zur Unterkunft. Als ich meiner Freundin davon erzählte kam mir ein Gedanke, was da eben passiert sein könnte und brach in lautes Gelächter aus. Beinahe täglich ging ich ihn besuchen und wurde jedesmal zu einem indischen Tee eingeladen. Ein junger Inder lief auf seinen Wink hin los, um den Tee zu besorgen. Der stolze Inder erklärte, er sei im Ort bekannt und die Menschen würden ihm grossen Respekt zollen.
Er wollte sich für mein Tun bedanken und gab mir zwei in ein Papierchen eingewickelten Steine mit auf den Weg. Diese solle ich die Nacht über unter das Kopfkissen legen und ihm am nächsten Morgen von meinen Träumen erzählen.
Meine Zweifel waren gross, überhaupt etwas träumen zu können, denn die Nächte zuvor hatte ich aufgrund des Lärmes rund um unsere Unterkaunft schlecht und traumlos geschlafen.
Weit gefehlt. In dieser Nacht durchlebte ich einen negativen Traum, der sich seit frühester Jugend alle zwei bis drei Jahre wiederholt. Unglaublich. Als ich ihm den Traum am nächsten Tag erzählte erklärte er, dass dieses Thema für mich ein für allemal aufgelöst sei.

Weiter erklärte er, dass er meine Geschichte kenne, diese stände in einem Buch. Das ging mir jetzt zu weit, vielleicht hatte ich ihn auch nur nicht richtig verstanden? Meine Freundin meinte, Inder würden gerne Geschichten erzählen, vor allem blonden, blauäugigen Europäerinnen.
Was soll ich sagen, ich glaubte ihm. Das war ein Gefühl, das sich schlecht erklären lässt. Alles schien wie in einem Film, doch ich war mir sicher, dass mir der junge Mann keine Märchen auftischte, so verrückt es auch klang. Wie habe ich gerade in einer der vorangegangenen Geschichten geschrieben, wir erfühlen Wahrheiten, auch wenn sie sich noch so unwahrscheinlich und verrückt anhören.

Am nächsten Tag fragte ich ihn, ob es möglich sei und er mir dieses Buch zeigen könne. Er antwortete kurz angebunden, ich solle zehn Minuten warten, er würde es holen und ging los. Können Sie sich meine Neugierde vorstellen?

Er kam mit einem schmalen Buch in der Hand zurück. Ungläubig blätterte ich es durch. Konnte das wahr sein, war das wirklich wahr und kein Traum?
Das Buch war auf Sanskrit geschrieben, mit einer Vielzahl von gezeichneten Abbildungen. Diese Bilder zeigten Übungen, die ich mir im Laufe der vergangenen Jahre autodidaktisch antrainiert hatte.  Teilweise über Fachliteratur, Kurse oder sonstige Informationen, auf die ich zufällig gestossen bin. Die Bildabfolge war beinahe identisch mit den Übungen. Ich stammelte nur noch: " unbelivable, unbelivable..." auf einem der letzten Bilder war ein Arzt abgebildet, die Hände in klassischer Haltung der Quantenheilung erhoben. Auf meine Frage hin, um was es dort ginge erklärte der junge Inder, dass dies eine der ältesten Heilmethoden Indiens sei. Unter anderem wäre diese Methode oft angewendet worden, um Patienten vor Operationen in Hypnose zu versetzen, da es damals noch keine modernen medizinischen Möglichkeiten dafür gegeben hatte.

Zum Abschied schenkte er mir einen roten Rubin mit einem seiner Mantras und erklärte, ich solle Mantra und Stein immer zusammen behalten, dies würde mir Glück bringen.
Auf dem Heimflug entschied ich, Stein und Mantra in Gedenken an diese aussergewöhnliche Geschichte in Ehren zu halten. Eine Juwelierin bekam den Auftrag, über den sie sich sichtlich freute. Als ich ihr beides reichte, fragte sie, ob ich in Indien gewesen sei. Sie gestaltete kunstvoll eine Sonne und arbeitete Stein und Mantra mit ein. Zuhause fiel mein Blick auf die Einkaufstüte. Der Nachname der Juwelieren stach mir ins Auge und ich überlegte, wie der junge Inder mit Nachnamen geheissen hatte. Verrückt, welch ein Zufall, beide Nachnamen waren identisch...

Der junge Inder gab mir Folgendes mit auf den Weg: 
« Think to universum energy und say every day thank you. Then all things getting good. »


Wenige Wochen später bekam ich die Nachricht des jungen Inders, dass er gerade Urlaub in Russland mache und eine Freundin hätte.

Die Quantenheilung oder 2-Punkt-Methode ist sehr einfach anzuwenden und kann zu verblüffenden Heilungen und Veränderungen im Leben führen. Meine Liste an verblüffenden Erfahrungen ist schon recht lang oder anders ausgedrückt, verblüffende Zufälle häufen sich. Etliche Ergebnisse sind eindeutig und können nicht mehr als Zufälle gedeutet werden. Diese Methode kann jeder anwenden, mein siebenjähriger Neffe hatte den Dreh innerhalb weniger Minuten raus und das ist keinesfalls verrückt. Etliche Wissenschaftler und Ärzte schreiben darüber.

Donnerstag, 27. September 2012

Kapitel 7 - Hinter dem Regenbogen

Als Severino und ich uns kennenlernten erzählte er, dass er Sterbende begleitet  und ich war völlig fasziniert. Einige Jahre zuvor hatte ich die Idee, dass eine ehrenamtliche Arbeit in einem Hospiz eine tolle Sache wäre, das Anliegen wurde jedoch von einer Kölner Zentralstelle abgelehnt, da keine Qualifikationsdokumente im Sozialen Bereich vorlagen.
Für mich war es keine Frage Sterbende begleiten zu können. Erfahrungen diesbezüglich hatte ich nicht, doch ich war mir sicher bei dieser Tätigkeit gut augehoben zu sein. Oft scheitern erste Ideen anhand festgelegter Strukturen, Hierarchien oder sonstigen Regelungen. Die Gelegenheit nutzend fragte ich freudig meinen neuen Freund, ob er mich nicht einmal in das Hospiz mitnehmen könne. Einige Wochen später tat er das, ein Patient willigte ein und freute sich angeblich schon sehr auf unseren Besuch, Sevi schien er nach dessen Aussagen sowieso schon zu lieben und dies bestätigte sich dann auch.
Als wir im Hospiz ankamen, es war irgendwann in der Vorweihnachtszeit, ging Sevi erst einmal vor und ich nutzte die Gelegenheit, um mit einem neuen Handy, das ich vom Nachbarn Joe geschenkt bekommen hatte, die Filmfunktion auszuprobieren. Das war mal etwas völlig anderes als zu fotografieren. Ich klickte auf den Aufnahmeknopf, ging einige Schritte durch den Klostergang und erzählte spontan, was mir gerade in den Sinn kam. Das Ergebnis können Sie im kleinen Clip einsehen.
Als mir vorhin der Gedanke durch den Kopf schoss, dass ich diesen Clip in den Blog laden könnte, waren erste Zweifel gross, weil der Clip recht stümperhaft ist, doch das zufällig zeitlich abgestimmte Glockengeläut auf « JETZT » ist beeindruckend. Grundlos sprang ich auf, ging in die Küche und sah durch das Fenster einen leuchtenden Regenbogen, natürlich holte ich sofort die Kamera. Während ich den Regenbogen bestaunte und mich dabei fragte, warum ich überhaupt in die Küche gegangen war, fiel mir wieder die Geschichte vom Hospiz ein und dann dachte ich an meine verstorbene Grossmutter. Genau aus diesen Gründen schreibe ich genau jetzt dieses kleine Erlebnis. Eine kleine Geschichte aus der Welt, die hinter dem Regenbogen liegt.


Sevi gab mir Bescheid, ich würde schon erwartet und könne in das Zimmer gehen. Er sehe in der Zwischenzeit bei einem anderen Patienten nach dem Rechten. Schüchtern trat ich in das Krankenzimmer ein. Die Ehefrau des Mannes stand im Raum. Ich wusste nicht, dass auch sie anwesend war und wollte leise und respektvoll den Rückzug antreten. Doch die Frau lud mich zu einer Tasse Kaffee ein und bot mir freundlich einen Stuhl an. Zuvor begrüsste ich den kranken Herrn. Noch nie zuvor hatte ich einen so dürren Menschen gesehen. Er schien nur noch aus Haut und Knochen zu bestehen. Es glich einem Wunder, dass er noch lebte. Er war sehr schwach und konnte kaum Worte artikulieren, doch ich bemerkte aufgrund seiner Reaktionen, dass er mich bestens verstand und so verhielt ich mich normal. Die Frau verwickelte mich kurz darauf in ein Gespräch und ihre Emotionen fuhren dabei Achterbahn. Als Sevi wieder zu uns stiess, quasselten wir in einem fort zu dritt. Der Herr im Hintergrund lag still und den Umständen ausgeliefert in dem nüchtern weiss bezogenen Bett und schien beinahe vergessen.

Aus irgendeinem Zusammenhang heraus brachte Sevi die geläufige Redewendung: « Learning by doing ». Daraufhin ertönte es schwach aus dem Hintergrund: « Learning by Tod ». Nach einem kurzen sprachlosen Augenblick brachen wir drei in lautes Gelächter aus und der Herr wird mir sicherlich mit seinem Humor bis ans Lebensende in Erinnerung bleiben. Die Sorge, den Humor eines Tages verlieren zu können, war in diesem Moment hinfällig geworden.
Der Mann war ein Gourmet und bat Sevi darum, ihm doch bitte etwas Likör einzuflössen. Das Bild wie ein Mensch in seinen letzten Tagen noch genussvoll die Gesichtszüge verziehend an einem Likör schleckt ist ein Erlebnis.

Ich verprach dem Patienten noch ein weiteres Mal zu Besuch zu kommen. Für diesen Besuchstag entschied ich mich, ihm ein Geschenk in Form einer Fotomonage eines Engels mitzubringen, worüber er sich sichtlich freute. Auf die Frage hin, was er sich von der «anderen» Seite erhoffe antwortete er, dass eine seiner grössten Leidenschaften Musik sei und er sich eine geniale Rockparty wünsche.

Einige Wochen nach der Beerdigung wurden wir von dessen Ehefrau zum Essen eingeladen. Ehrfurchtsvoll bestaunte ich eine Zimmerecke, in der die Urne aufgestellt war. Über der Urne hing das Engelsbild. Die Frau erklärte, ihr Mann hätte sich so sehr darüber gefreut, dass dieses Bild einen Ehrenplatz zugewiesen bekommen hatte. Ich war völlig ergriffen.
Parallel zu diesen prägnanten Erlebnissen und all dem Austausch über Leben und Tod wurde ich mit dem plötzlichen Abschied meiner Grossmutter konfrontiert. Es war, als sei ich schonend auf das Thema Abschied vorbereitet worden.

Überall hören und lesen wir vom Jetzt und vom Gegenwärtigen Leben. An solcherart Sprüchen kommt man ja kaum noch vorbei, da muss man nun wirklich taub und blind durch die Welt laufen.
Doch setzen wir diese Weisheiten auch tatkräftig um? Leben wir im Jetzt und ist uns jederzeit bewusst, dass unser Leben jeden Moment durch einen noch so idiotischen Unfall vorbei sein könnte? Was würden wir heute tun, wenn wir wüssten, morgen zu sterben? Ich für meinen Teil würde gestalten, fotografieren und Geschichten aus dem Leben schreiben mit der Intention, andere damit zu animieren dem Ruf ihrer eigenen Herzen zu folgen, ihren Träumen nachzugehen und Menschen in schwierigen Lebenslagen ein Stück Hoffnung zu geben.
Was würden Sie tun?...


« Gestern war gestern, Morgen ist morgen, der Zauber liegt im Moment. »

Mittwoch, 26. September 2012

Kapitel 6 - Rückblick, das Buch wird Realität

Eigentlich wollte ich das Skript von Freunden gegenlesen lassen um diverse Meinungen einzuholen. Nach dem letzten gesetzten Punkt war ich mir jedoch sicher, dass das Buch so wie es war gut war.
Gedankenlos ging ich nächste Schritte an und googelte nach passenden Verlagen. Schnell begriff ich, dass viele Kleinverlage Hauptverlage unterstehen und es im Verlagswesen keine unbegrenzten Möglichkeiten gibt. Ein Freund, Lektor von Beruf, gab mir einige nützliche Tipps mit auf den Weg.

Das Kleingedruckte auf diversen Websites verriet, dass Verlage gerne Leseproben zur Ansicht möchten. Wie hatte ich erst kurz zuvor geschrieben? Auf jede Aktion erfolgt eine Reaktion und man kann nichts tun, ohne dass nicht irgendetwas passiert?
Ich erstellte eine Inhaltsangabe aus dem ersten und zweiten Buchteil. Dazu ein nettes Foto und ein knappes höfliches Anschreiben. Fünf grössere Briefkuverts wurden in den Briefkasten gesteckt und zehn per E-Mail versendet. Da ich nun schon so weit gekommen war und mich die innere Stimme weiterhin anfeuerte, war ich recht zuversichtlich.
Ein erstes Antwortschreiben liess nicht lange auf sich warten. Ein Verleger schrieb detailliert, warum und wieso ihn das Skript begeisterte. Doch es gab leider einen Pferdefuss. Bei diesem Verlag musste man in Vorkasse gehen und selbst wenn ich gewollt und auf die Bedingungen eingegangen wäre, hätte ich mir die Kosten nicht leisten können. So sehr die Freude über dieses positive Feedback auch war, so skeptisch war ich über das vorgeschlagene Prozedere und schrieb dem netten Herrn, dass ich doch erst einmal lieber weiter nach einem guten Verlag suchen wolle. 
Eine weitere Inhaltsangabe ging per Email raus und eine knappe Antwort erfolgte promt. Darin stand, dass, wenn das weitere Material auch so gut wie die Inhaltsangabe und das Buch fertig sei, zügig der Vertrag unterschrieben werden könne und das Buch im Frühling in den Handel komme.



Ich wusste nicht, was ich davon halten sollte. Man bedenke, wie viele Autoren sich wünschen ihr Buch auf den Markt zu bringen. Das konnte doch nur ein Scherz sein. So fragte ich zurück, ob die ganze Sache vertrauenswürdig sei und ich in Vorkasse treten müsse. Die Antwort liess erneut nicht lange auf sich warten. Der Herr, bei dem es sich um den Verleger selbst handelte, teilte schnell, kurz und sachlich mit, dass er die nötigen Informationen an die Lektorin weitergeben wolle und diese mir im Laufe desselbigen Tages einen Mustervertrag zuschicken werde. Dort könne ich alle Informationen einsehen. Der Vertrag liess nicht lange auf sich warten. Das Schreiben sah fertig ausgearbeitet aus und obenauf stand schon mein Namen mitsamt Adresse. Sicherlich musste ich auf der Hut sein, wer weiss, wer mich da auflaufen lassen wollte.

In der Email wurde mir von der Lektorin angeboten, mich bei Rückfragen gerne telefonisch bei ihr melden zu können und von diesem Angebot machte ich Gebrauch. Die sehr nette Dame erklärte, ich bräuchte mir keine Sorgen zu machen. Alles hätte seine Richtigkeit und ich könne mich freuen, denn die Konditionen seien sehr gut. Falls sie meine Bedenken nicht aus der Welt räumen könne, dürfe ich gerne einen Rechtsanwalt das Kleingedruckte einsehen lassen. Eine Rechtsanwältin, in deren Kanzlei meine Mutter arbeitet, sah den Vertrag ein und erklärte, dass sie keinen Haken erkennen könne. Auf gut Glück googelte ich den Namen des Verlegers und kam aus dem Staunen nicht heraus. Wikipedia hatte eine Menge über ihn zu erzählen.

Sollte das alles wahr sein? Entsprach das der Realität? Sollte das ein Zufall werden, der alle bisherigen Zufälle übertraf? Das war der Wahnsinn! 

Erste emotionale Ausbrüche hielt ich in Schach, da bis jetzt noch nichts schriftlich fixiert war. Bloss nicht zu früh freuen, sonst sind die Enttäuschungen hinterher umso grösser.
Den unterschriebenen Vertrag hatte ich zwar schon losgesendet, doch die Unterschrift des Verlegers stand zur Rechtsgültigkeit noch aus. Dieser war gerade verhindert, da just die Frankfurter Buchmesse stattfand. Geduld war angesagt, sehr sehr viel Geduld.
Allmählich begann ich mich damit abzufinden, dass dieser wunderschöne Traum wie eine Seifenblase zerplatzen könne. An einem Tag, an dem die Enttäuschung die Oberhand zu gewinnen drohte, rief die Lektorin an und erklärte, ich solle mir keine Sorgen machen, der Verleger sei noch immer auf der Messe und direkt anschliessend würde er auf eine Vorstellungstour für einen Film gehen.
Über diesen höflichen Hinweis war ich äusserst dankbar. Noch zwei weitere Male wurde ich auf zeitliche Verzögerungen hingewiesen, doch der gegengezeichnete Vertrag sei mir sicher. Als ich diesen circa fünf Wochen später in den Händen hielt, fehlten mir alle Worte. Es war wahr. Das Buch sollte in den Handel kommen. Halleluja. Die Anspannung ging keinesfalls an mir vorbei, sie zeigte sich in Form eines heftigen Muskelkrampfes in der rechten Wade.
Eine weitere freundliche Lektorin aus Hamburg nahm sich dem Skript an und brachte es in Form. Es war September 2010 und der Termin für die Veröffentlichung wurde auf den März im Jahr 2011 gelegt. Nachdem weitere Organisationen geklärt waren konnte ich mich in Ruhe auf einen neuen Job konzentrieren.

So fertigte ich eine Zeichnung an, wie der zukünftige Arbeitsplatz aussehen sollte. Der zukünftige Schreibtisch war mit zwei Monitoren ausgestattet, an diesem sollten gestalterische Aufgaben bewältigt werden und links daneben skribbelte ich ein kleines Fotostudio, da ich neben dem Gestalten zu gerne fotografiere. (Sie sollten den Arbeitsplatz sehen, der danach folgte und an dem ich noch heute sitze, doch das ist eine andere Geschichte)

Mit diesem Bild vor Augen schickte ich, wie die letzten Monate zuvor, die Bewerbungsmappen auf ihren Weg und bat darum, schnellstmöglich einen passenden Job zu bekommen....Fortsetzung folgt ;-)

Samstag, 22. September 2012

Kapitel 5 - Zugfahrt zu Crescent nach Leipzig

Vor ca. einem Jahr entschloss ich mich, mein veraltetes Schulenglisch aufzupolieren. Auf die Lernhilfen im Regal hatte ich keine Lust und auf eine schulische Weiterbildung auch nicht, da meine Arbeitstage aufgrund des weiten Arbeitsweges sehr lang sind. Dann lernten Crescent und ich uns kennen.

Er ist libanesischer Kameramann und  möchte mit Filmen auf die Missstände in der Welt aufmerksam machen. Viel Elend passiert, ohne dass die Weltöffentlichkeit davon erfährt. Sein Engagement führte dazu, dass er von seiner Landesregierung unter Todesandrohungen für mehrere Jahre ins Gefängnis gesperrt werden sollte. Er konnte nach Deutschland flüchten und lebt dort seit einem Jahr als Kriegsflüchtling.

Die Kommunikation zwischen uns findet ausschliesslich auf Englisch statt. Er hat begonnen, Deutsch zu lernen und lernt die Sprache aus eigenem Antrieb. Für ihn ist es selbstverständlich, die Sprache des Landes zu lernen, in dem er lebt. Schon nach kurzer Zeit fühlten wir uns freundschaftlich miteinander verbunden.

Die Fahrt von Basel begann erst einmal mit einer gravierenden Zugverspätung. Dies führte dazu, dass der nächste Anschlusszug ab Frankfurt erst zwei Stunden später als geplant abfuhr und sich die Fahrerei meines Empfindens nach ins Unendliche zog.
 

Ab Frankfurt sass ein junger Mann neben mir und wir kamen ohne Umschweife ins Gespräch. Er habe einmal eine Führungsfunktion innerhalb einer bekannten Handelskette gehabt und dort seine Lektionen gelernt. Wir unterhielten uns darüber, dass vieles möglich ist, wenn man nur daran glaubt und fleissig auf ein Ziel hinarbeitet. Viktor erzählte vom Autohandel und vom Hausbau und ich von Meerjungfrauen, vom Tauchkurs und dass ich jetzt auf dem Weg sei Geschichten zu sammeln. Als mir bewusst wurde, was ich da gerade unüberlegt gesagt hatte, empfand ich ein tiefes Glücksgefühl. Ja, ich war unterwegs, um Geschichten zu sammeln. Es war eine kurze, heitere Begegnung.

Nach Viktor setzte sich ein Herr neben mich und vertiefte sich in ein bekanntes Wissenschaftsheft. Dösend sah ich aus den Augenwinkeln, dass der Artikel über Raum- und Zeitkrümmungen handelte.
Die lange Fahrt näherte sich allmählich seinem Ende, als im Mittelgang direkt neben uns ein Mann mit seinem Schnitzelbrötchen in der Hand ins Stolpern kam. Mein Sitznachbar und ich begannen gleichzeitig loszuprusten. Zu ihm hingewandt meinte ich, das komme davon, wenn man sich zu viel mit Raum- und Zeitgeschichten beschäftigt, da sehe man schon einmal im Geiste gemeinsam ein Schnitzel durch den Zug fliegen.
Diese kurze Bemerkung kam einem Startschuss gleich. Den Herrn packte Erzählerlaune. „Wissen Sie, sagte er, ich hatte eine sehr hohe Position in einer namenhaften Firma in Berlin inne, jedoch zu viel gearbeit und musste diesen Job aus gesundheitlichen Gründen aufgeben. Meine Frau und ich sind beide Ingenieure, realistische, bodenständige Menschen und wir wollen für alles rationale Erklärungen, doch ich muss sagen, dass es Dinge gibt, die sich nicht erklären lassen". Darauf meinte ich, dass ich den  Satz einer Schweizer Kollegin noch im Ohr klingen habe:« Früher oder später kommen sie alle, das sei  nur eine Frage der Zeit »

Er arbeite gerade an sehr wichtigen Ausgrabungen in Eisenach, während er seine von Erde braunverschmierten Hände vor sich streckte und erklärte, seine Frau habe ihn gebeten, sofort nach Hause zu kommen, die jetzige Zugfahrt sei völlig ungeplant. Er sah auf meinen Flyer, den ich ihm einen Moment zuvor in die Hand gedrückt hatte und meinte, das wäre ja jetzt schon alles ein Zufall und noch etwas undeutlich nuschelnd, „ja aber das mit den Zufällen“....Jajaaa, dachte ich...eben...ihr guten Zufälle, da seid ihr ja wieder...

Seine Frau habe einmal grosse Schwierigkeiten mit ihrem Rücken gehabt und sie wären über Empfehlungen an einen Heiler geraten. Dieser hätte nur irgendwie die Hände über sie gehalten und direkt nach dieser Behandlung sei sie gesund aus der Praxis gekommen. Es hätte sich keinesfalls um Geldmacherei gehandelt, die Behandlung sei günstig gewesen. Immer wieder setzte er an, wie, um sich zu entschuldigen. Daraufhin erzählte ich ihm kurz von einigen prägnanten Ereignissen, die ich über die Quantenheilung erfahren durfte und er wollte sehr gerne mehr darüber erfahren, doch unsere Zeit war leider begrenzt.
Weiter erklärte er, dass seine Frau und er an diversen Ausgrabungen, beispielsweise in Afrika und Mexiko, mitgewirkt hatten. Er habe Baumonumente gesehen, die schlicht und einfach nicht mit unserer heutigen Technik machbar seien. Bestimmtes Gestein könne nur mit etwas Stärkerem als mit Diamanten beschliffen werden und er hätte Mauern aus Steinen gesehen, die so präzise beschliffen waren und sich so exakt aneinander geschmiegt hätten, wie es mit heutiger Technik nicht umsetzbar sei. Ich meinte daraufhin, dass vielleicht doch „andere“ auf der Welt gastiert haben könnten oder aber die Menschen damals über sehr grosses Wissen verfügt und mittels Gedanken Materie gesteuert haben könnten. Die heutige Wissenschaft arbeitet sich ja immer weiter in den Quantenbereich vor und erkennt, dass es unsere sogenannte Realität gar nicht gibt, Wahrnehmungen quasi im Auge des jeweiligen Betrachters liegen. (Doppelspalt-Experiment). Die Frage, ob mir Erich von Däniken bekannt sei, konnte ich grinsend bestätigen. Das waren einige der ersten Bücher zu diesen Themen, die ich als Jugendliche im Bücherregal meines Opas entdeckte.

Er kenne Herrn von Däniken persönlich von Ausgrabungsorten her. Dieser sei schon eigen, wisse auch, wie man sein Geld mache, doch seine Herleitungen seien äusserst interessant. Er erzählte kurz von den Streifen von Nazca. Diese zögen sich schnurgerade über eine Gebirgskette und müssen von weit oben aus der Luft aus bemessen worden sein, denn von der Erde aus sei das unmöglich. Ich war völlig fasziniert und fühlte mich wie in einem mit Watte ausgestopften Vakuum. Nicht, dass ich über diese spannenden Erzählungen noch den Ausstieg verpasste. Leipzig war dann auch schnell erreicht. Nach einer schnellen Verabschiedung stand ich kurz darauf in der Bahnhofshalle. Welch eine Menschenmenge. Wartend stand ich verpackt in diesem Wattegefühl da, als mich eine sanfte, vertraute Stimme zurück in die Realität holte: „Hey, hello Anke“...



Crescent zeigte mir einige schöne Plätze von Leipzig und gewährte mir einen Einblick in seine Vergangenheit. Beruflich hat er grosse Teile der Welt bereist und viele Kulturen kennengelernt.
Wenn man bedenkt, dass er sich jetzt in Deutschland immer wieder als Kriegsflüchtling rechtfertigen muss, ist das traurig. Doch es wird sich alles gut für ihn fügen. Aussergewöhnlicherweise hat er eine Arbeitserlaubnis bekommen.

« I have an open mind, I feel free and I want that every other person feels free too, so I can go my way. »

Er erklärte mir, dass das nicht normal sei, es gäbe viele Kriegsflüchtlinge, die über Jahre hinweg untätig in Asylheimen hausen. Da diese nicht arbeiten dürfen, werden viele von ihnen kriminell. Doch dies sei für ihn niemals eine Option und glücklicherweise habe er gerade eine eigene Wohnung gefunden.

« Be yourself, trust yourself and then the other people will trust you too. »

Kein noch so teures Auto, keine noch so kostspielig eingerichtete Wohnung, nichts, was irgendwie mit Geld gekauft werden kann, macht alleine einen Herzens-Menschen aus.

Ich komme mit einer für mich sehr wichtigen Erkenntnis, die sich aus einem unserer Gespräche herauskristallisiert hat, nach Hause zurück:
Sagt jemand die Wahrheit und können wir diese mit unserem Verstand auch nicht fassen, so versteht unser Gefühl sehr wohl, was richtig und falsch ist. Instinktiv ahnen wir, dass auch, wenn etwas noch so „verrückt“ klingt, das Gesagte Wahrheitsgehalt birgt. Wir erfühlen Wahrheiten.

Diese Erkenntnis gibt mir mehr Sicherheit. Alle Kommunikation lief über Englisch ab. Wusste ich nicht weiter, half er mir mit: „Try it again, Anke“. 

In Crescents Worten ausgedrückt:
« I speak with your mind and with your soul, I don`t speak with your body. »
Ich bedanke mit ganz herzlich für diese 3 Tagestour, für die kurzen, intensiven Begegnungen, für die neuen Erkenntnisse und meinem Schatz Sevi für sein Vertrauen und Verständnis!

Sollte einer der Fahrgäste Anmerkungen, Korrekturen oder gar weitere Geschichten haben, freue ich mich über jeglichen Kontakt.
Möchte jemand einen professionellen Kameramann in bspw. München, Hamburg oder Berlin einstellen, vermittle ich sehr gern.

Donnerstag, 13. September 2012

Kapitel 4 - Meeresträume

Anbei ein neuer Videoclip von und mit hübschen und kreativen Meerjungfrauen:

  < Meeresträume >

 

Im August durften wir vor offizieller Türöffnung in das hiesige Freibad.
Meine Dankbarkeit gegenüber der Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft, die uns entgegengebracht wurde ist gross. Sicherlich erkennen die Bademeister und der ein oder andere Besucher ihr heimisches Becken wieder. Als Severino um eine Beschwerung bat, damit er zum Filmen auf dem Grund sitzen bleiben durfte, zog der Bademeister sogar mit einem Eimer los, um Steine zu sammeln. Da konnte ich nicht anders als zu lachen und die jungen Meerjungfrauen kicherten erheitert mit. An den Bademeister: „An dieser Stelle möchte ich mich nochmals sehr herzlich für Ihr Enagement bedanken!“ Schlussendlich hatte ich mich auf Sevis Schultern gestellt. Ein grosses Dankeschön auch an euch Meerjungfrauen. Es ist gar nicht so einfach, immer wieder abzutauchen.

Die zugrunde liegende Idee des Clips war, eine kleine Geschichte von einer innigen Mädchenfreundschaft und Meerjungfrauen zu produzieren. Auch wollte ich mein Buch mit einbinden und das Ganze schlüssig ineinander verpacken. Zwei junge hübsche Damen freuten sich darauf als Meerjungfrauen mitzuwirken.

Sicherlich hat für einige die Einblendung des Buches einen bitteren Beigeschmack bezüglich von Werbung. Hallo...?! Natürlich mache ich Werbung für mein Buch, das war ein Beginn, eine immense Mutprobe und ist die Basis von allem. Es ist eine Zusammenfassung von allem woran ich bis dahin geglaubt habe und von allem, was ich derzeit tue. Es ist ein waghalsiges Abenteuer für das ich mich vor einigen Jahren in einer tränenreichen Nacht entschieden habe, nämlich mit eigenen Geschichten zu belegen, dass wir viel mehr erreichen können als wir oft meinen und dass das wirklich wahr ist und funktioniert. Im Buch erkennen Sie mit grösster Sicherheit Parallelen zu Ihrem eigenen Leben und lesen in einer Schritt für Schritt Anleitung, dem Magischen Handbuch, wie Sie selbst Ihr Leben verändern können.

Die zugrunde liegenden Ideen des Filmclips waren, Botschaften wie Freundschaft und Wunscherfüllung zu übermitteln.

Während ich darüber nachdachte, kam mir in den Sinn, dass eine Musikuntermalung klasse wäre.
Da man schnell Gefahr läuft Musikrechte zu verletzen, informierte ich mich erst einmal auf entsprechenden Webseiten bis ich zu dem Ergebnis kam dass, unerheblich welche Musik man woher nimmt, Rechte verletzt. Das wollte ich in keinem Fall. Weitere Überlegungen waren, dass der Gesang einer jungen Frau sehr gut zum Thema Mädchenfreundschaft passen würde.
Genau in dieser Überlegungsphase kam ich über Facebook mit einer jungen Kollegin in Kontakt, blätterte kurz ihre Pinwand durch und entdeckte einen kleinen, von ihr aufgenommenen Clip, in dem sie singend Gitarre spielte. Ja genau, so in dieser Art und Weise hatte ich mir das vorgestellt. Welch ein glücklicher Zufall.
Weil mir die ganze Sache mit den Rechten zu kompliziert geworden war dachte ich mir, dass es am Allerbesten wäre, wenn man einfach alles selber macht. Die junge Frau traute sich zu, einen bestehenden Text zu vertonen und so machte ich mich an den Feierabenden auf dem Heimweg im Zug ans Werk. Ein Blatt Papier und ein Stift in die Hand und los ging es.
Innerhalb von nur zwei Abenden ist ein Text entstanden, den ich selbst superschön finde. Der Originaltext ist noch etwas länger als auf dem Clip. Ehrlich gesagt kann ich mir selbst nicht so ganz erklären, wie das vor sich ging. Es hat kaum Überlegungen gebraucht, die Worte sind beinahe von alleine aufs Papier gesprungen, ich bin trällernd auf den Bahngleisen gestanden, singend von der Bahn nach Hause gelaufen, zuhause noch etwas hin und her jongliert und fertig war der Text.
Die junge Dame hat fleissig den Text vertont und das jetzt fertige Werk begeistert mich.
Des Weiteren hatte ich begonnen Verträge aufzusetzen, man weiss ja nie. Es kann nichts passieren, doch es kann genauso gut sehr viel passieren, nichts ist unmöglich, bzw. positiv ausgedrückt: "alles ist möglich"...
Von einem Freund bekam ich ein Buch ausgeliehen, indem es um Rechte geht. Als ich das Buch das erste Mal in die Hand nahm war ich überfordert, doch zufällig waren die wichtigen Passagen angestrichen. Danke sehr, somit war das Querlesen nur halb so schlimm.
Der ein oder andere Spötter kann natürlich lästern, dass der Videoclip in keinster Weise professionell ist, doch die Freude und Dankbarkeit, die ich empfinde ist immens. Dafür, dass ich noch vor wenigen Wochen dachte, dass ein kleiner Filmclip toll wäre und noch in keinster Weise wusste, wie dies zu realisieren ist, ist kann sich das Ergebnis schon zeigen lassen.
Danke an alle, die in jeglicher Form mitgewirkt haben! Ohne euch hätte das nicht funktioniert.
Eine Freundin schrieb heute gar, sie hätte Gänsehaut beim Sehen bekommen und eine andere von den Tränen, die das Filmchen bei ihr ausgelöst hat. Das ist schon ein grossartiger Erfolg.



Sonntag, 9. September 2012

Kapitel 3 - Unterwasserwelt

Tauchen, das ist zweifellos eine besondere Erfahrung und ein Erlebnis der besonderen Art.
Ich hätte nie gedacht, dass ich einmal tauche. Eine Wasserratte bin ich seit je her, schliesslich bin ich direkt am Bodensee aufgewachsen und wann immer sich die Möglichkeit dazu ergab, war ich im Wasser. Doch das Tauchen war nur ab und an ein Wunschdenken von mir, Gedanken wie: "Es wäre herrlich, das einmal erleben zu dürfen".
Jetzt ging es Schlag auf Schlag; Es hat sich einfach so, aufgrund einer - oh welche zufällige Serie an Zufällen - ergeben.

Es begann nicht so einfach, wie gedacht. Wenn man nur noch die Luft aus einem Automaten bekommt, das Wasser über einem zusammenschlägt und der Druck auf den Ohren zunimmt, kann man mit etwas Unerwarteten konfrontiert werden - den persönlichen Ängsten bis hin zu Panikattacken. Hilfreiche Hinweise, die ich bekam waren:
« das ist alles eine Frage der Einstellung, denke nicht weiter darüber nach, am Besten gar nicht denken, nur geniessen... ».
Ja, klar, unsere Welt ist sowieso nur eine Illusion, doch wenn man da unter Wasser ist und das Gefühl hat, jeden Moment zu ersticken, sagt sich das nicht mehr so einfach, erschwerend kam hinzu, dass die Maske nicht dicht und somit die Nase ständig geflutet war.
Über die schönen Bilder der sonnendurchtränkten Blubberbläschen konnte ich mich dahingehend ablenken, dass es allmählich begann, Spass zu machen.
Es ist ein nettes Sinnbild dafür, dass viele unserer Ängste unbegründet sind.
Dem Tauchlehrer habe ich bedingt der Ruhe, die er mir unter Wasser vermittelt hat, viel zu verdanken und ihm bedingungslos vertraut. Ein schönes Bild dafür, dass wir uns gegenseitig bereichern und es sinnvoll ist, nicht immer alleine und stur mit dem Kopf durch die Wand zu wollen, sondern auch mal die unterstützende Hand eines anderen zu halten. Im See hielt ich diese dann auch und wollte vorerst auch nicht mehr loslassen. Ein wunderschönes Unterwasserszenario hat es gedankt.






































Dienstag, 4. September 2012

Kapitel 2 - Vollidiot


Oft streite ich mit mir selbst. Warum nur, kann ich nicht normal die ganze Woche wie andere auch,
einem geregelten Beruf nachgehen, mein Auskommen haben und mich des Lebens freuen?!
Genau diese Frage quält mich schon seit Jahren. Immer wieder habe ich mich neu aufgerafft und musste, aus welchen Gründen auch immer, klein beigeben.
Jetzt bin ich immerhin so schlau, dass ich weiss, dass es nicht am Job liegt, denn meine derzeitige Arbeit macht mir Freude. Um mich herum mag Chaos toben, wie es will, ich geniesse Frieden und Freude am Arbeitsplatz, natürlich habe ich Gründe, die für Unzufriedenheit sorgen, doch an der Arbeit an sich liegt es nicht, woran also dann? (Schlussendlich habe ich an dem derzeitigen Arbeitsplatz die Chance, "normalen Gang" und "persönliche Kreativitäten" zu kombinieren, da ich seit Anfang August Teilzeit arbeite).
Es ist ein innerer Trieb. Eine Unrast. Eine tiefe Sehnsucht, die befriedigt werden möchte.
Es geht nicht darum, nicht mehr arbeiten zu wollen, im Gegenteil, ich power, was das Zeug hält und bin recht glücklich dabei.

Es geht darum, eigene Ideen zu verwirklichen. Für mich ist es das Grösste einer Idee im Vertrauen nachzugehen, dass sie sich verwirklicht. Mit allem Einsatz und sämtlichen selbstgestellten Mutproben, die es zu bestehen gilt, immer mit dem Ziel vor Augen und wenn man dieses Ziel erlebt, setzt das einen Schub von Glückshormonen frei.

Des Weiteren liebe ich es, Geschichten zu schreiben und zwar selbst erlebte und diese möchten vor dem Schreiben erst einmal erlebt werden.

Nach etlichen Erfahrungen und dem Bewusstsein, dass das wirklich funktioniert und keine Träumerei ist, wächst das Verlangen nach mehr davon. Wenn ich einem alltäglichen Routinejob nachgehe und keine Möglichkeit habe, den Ideen nachgehen zu können, werde ich unglücklich.
Vielleicht ändert sich das eines Tages mit zunehmendem Alter, doch bis jetzt ist das so. Immer noch nagen die alten Zweifel an mir und versuchen mich einzuschüchtern und klein zu halten. Oftmals möchte ich im Alltag unsichtbar werden und tue so, als sei ich gar nicht da. Direkte Arbeitskollegen erleben mich, denke ich jetzt mal, oft mit mürrischem Gesichtsausdruck. „Neee - ich bin das gar nicht, das ist eine andere...“
Jetzt möchte ich noch lernen zu den Gedanken, die ich munter in jeglicher schriftlichen Form veröffentliche auch im Alltag zu stehen. Schritt für Schritt versuche ich mich frei zu strampeln.
Auf die Frage: „Warum tust du das alles“ wäre meine heutige Antwort: „Weil ich es wissen möchte,
weil ich es wissen möchte, mit aller Risikobereitschaft und mit der Gefahr hin, eines Tages als kompletter Vollidiot dazustehen". Was ich wissen möchte?
Das, was ich schon in etlichen Geschichten erlebt habe, dass wir die Schöpfer unserer Realität sind, mit dem Unterschied, dass ich jetzt noch einen Schritt weiter gehe.
Als ich das Buch geschrieben habe, bin ich kaum vor die Tür gegangen, um mich nicht erklären zu müssen, den Blog lasse ich jetzt parallel zu den Geschehnissen laufen, das kostet Mut. Damit kann ich mich zum kompletten Vollidioten machen. Doch es kann nicht mehr als schief gehen.
Ganz nebenbei macht mir alles was ich tue immensen Spass.

Schlussendlich werde ich von einer der grössten Motivationen getrieben und zwar, Menschen in schwierigen Lebenslagen mit meinen persönlichen Erlebnissen zu helfen. Das Wissen darüber, dass das schon bei etlichen der Fall ist, macht mir neuen Mut und damit ist der Weg bis an diese Stelle schon erfolgreich.

Wie sich der Weg weiter entwickelt, dass überlasse ich einer „höheren“ Stelle und ganz ehrlich, ich bin sehr gespannt darauf, wie die Geschichten weitergehen ;-) Schlussendlich bin ich genau wie Sie, neben dem Schöpfertum auch ein neutraler Beobachter. Ob Vollidiot oder nicht, das Leben ist wie es ist und um genau das zu erleben sind wir alle hier beieinander.
Gerade schreibt mir meine Cousine, warum ich immer noch zweifle und nicht einfach stolz auf mich bin und weiter:
« Zweifel und du passen nicht zusammen », worauf eine langjährige Freundin postete: « Anke ohne Zweifel wäre nicht Anke :-) die brauchst Du um überhaupt vorwärts zu kommen  :-) ».











Samstag, 1. September 2012

Kapitel 1 - Meerjungfrauen und wie es dazu kam

Vor ca. 3 Jahren hatte ich das erste Mal die Idee, Meerjungfrauen zu fotografieren. Ich ging los und kaufte wasserundurchlässigen Stoff. Nach ersten euphorischen Ideen lag der Stoff dann für die nachfolgende Zeit im Regal. Dieses Jahr fiel er mir wieder in die Hände und ich fragte meine Tante, ob sie mir nicht eine Flosse nähen könnte. Tat sie, die Gute. Leider erwies sich diese Flosse beim Fotoshooting als unpraktisch. Mein Freund fand über das Internet einen Vertrieb von Flossen, mit denen man sogar schwimmen kann. Dann jagte eine Idee die andere und ich befand, dass es ein Highlight sein würde, Fotoshootings unter Wasser zu tätigen. Doch dieser Gedanke war zu abwegig. Nach diversen Posts in Facebook begann ich mich damit zu beschäftigen und erkannte, dass das gar keine so unmögliche Sache ist.

Unabhängig davon ging mir die Idee durch den Kopf, dass es fantastisch wäre, einen eigenen Videoclip auf YouTube zu setzen und begann etwas zu recherchieren, was ein Filmemacher so kosten würde. Ging diesem Gedanken jedoch nicht weiter nach.

Im Juli fuhren wir in Urlaub, samt Flosse und Unterwasserkameragehäuse. Ich wollte doch erstmal ausprobieren, ob man mit der Flosse wirklich schwimmen kann. Nicht nur dass das super geht, es macht auch riesen Spass. Die nächste Frage, die sich ergab: Wo bitte, darf man mit solch einer Flosse ins Wasser. Wir durften in den Pool eines sehr grossen Kinderhotelkomplexes und wurden unter Gelächter begrüsst. Ein Mädchen fragte mich gar, ob ich eine "echte Meerjungfrau" sei. Einziger Nachteil war, dass der Pool sehr klein war. Auf einer der Touren fuhren wir an einem Freibad vorbei, sprachen mit der Pförtnerin und kamen am nächsten Tag mit allem Gepäck wieder. Da das Wetter sehr unbeständig war, hatten wir - oh grosser Zufall - ein grosses Schwimmbecken für fast 3 Stunden für uns alleine und konnten rumprobieren, wie wir wollten.
- Oh noch grösserer Zufall - Wider Erwarten hatten wir tolles Wetter, darauf konnten wir morgens nicht schliessen. Vor allem so wunderbar, weil nach den ca. 3 Stunden lautes Gewitter antobte und es Eisklumpen in der Grösse von ca. 2-3 cm Durchmesser runter hagelte.

Während unseren Aktivitäten im Wasser standen die Bademeister lachend neben dem Becken und hatten ihre Freude. Die Kamera hatte eine Filmfunktion und neben ersten Fotos machte Sevi aus Spass auch einige Filmaufnahmen. Fantastisch, er konnte minutenlang unter Wasser hocken, während ich japste und prustete.
Zuhause angekommen befand ich, dass es toll wäre, aus den einzelnen Filmszenen einen kleinen Videoclip zusammenstellen zu können, doch ich wusste nicht, was für ein Programm dafür benötigt wird, geschweige denn, dass ich das überhaupt kann. Eine Freundin die zu Besuch war sagte, ich solle einmal meinen Rechner durchsehen, solch ein Programm gehöre mittlerweile zur Standartausstattung. Ich suchte - und wurde fündig - jubelte und machte mich ans Werk. Das Programm erklärte sich von selbst und ruck zuck entstand ein kleiner Clip.
Meine Freude war immens und wenn man bedenkt, dass dieser Clip rein aus einer Idee entstanden ist und sich alles weitere wie von Zauberhand dirigiert gefügt hat, ist das schon fantastisch.
Dann gingen wir in hiesiger Region in ein Hallenbad und fragten, ob wir mit der Flosse ins Wasser dürften. Nicht nur, dass wir durften - der Bademeister, selbst Tauchlehrer und begeisteter Unterwasserfotograf gab uns sehr gute Ratschläge und hatte seine Freude. Er riet mir, einen Tauchkurs zu machen. Mir fällt es schwer, länger die Luft anzuhalten, doch den Gedanken verschob ich erst einmal auf ungewisse Zukunft, denn sicherlich sind solche Kurse nicht ganz günstig.
Munter postete ich erste Fotos von Meerjungfrauen und Erlebnisse in Facebook. Promt schrieb mir ein früherer Freund (Tauchlehrer)  und bot mir einen Tauchkurs an. Ist das zu glauben? Seit 3 Tagen lerne ich nun Tauchtheorie und falls nichts dazwischen kommt, darf ich sehr bald einen ersten Tauchgang im Schwimmbad erleben. Wow.

Seit einiger Zeit begegnen uns ständig Meerjungfrauen.

Als wir uns kürzlich einen Film ansahen kam am Filmende ein gesprochenes Zitat von Ben Kingsley :“ Sei, wer du wirklich bist, wenn du ein Magier bist, sei ein Magier und wenn du eine Meerjungfrau sein möchtest, sei eine Meerjungfrau.“
Da fragt man sich ja schon..... ;-)

Jetzt habe ich das Bild im Kopf, einmal mit Delfinen zu tauchen, wer weiss, vielleicht erfüllt sich dieser Gedanke ja auch viel schneller, als ich es selbst für möglich halte?! ...

Video Clip: Einmal Meerjungfrau sein